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Der Lingyin Tempel liegt auf dem 168 Meter hohen Feilaifeng-Berg, welcher sich ca. 10 Kilometer Luftlinie von der Stadt Hangzhou entfernt befindet. Er gehört zu einem der zehn größten buddhistischen Tempel in China.

Im Jahre 326 n.Chr. wurde er von einem indischen Mönch namens Huili gegründet. Grundlage für den Bauplan war die so genannte Wind-Wasser-Theorie; auch als Fengshui bekannt. Der Tempel ist deshalb auf einer Nord-Süd-Achse ausgerichtet. Der Haupteingang befindet sich in Richtung Süden, so dass der kalte Nordwind im Winter kein Durchkommen hat. Zudem wird der Tempel von einem dicken Schutzwall umgeben.

Im 10. Jahrhundert sollen in dem Kloster etwa 3.000 Mönche gelebt haben. Während des Taiping-Aufstandes als einem der opferreichsten Bürgerkriege in der chinesischen Geschichte (1851-1864 n.Chr.), wurde die Anlage größtenteils zerstört und erst am Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut.

In den Feldwänden und Höhlen des Feilaifeng-Berges lassen sich über 470 handgefertigte Buddha-Figuren zählen, die zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert von Mönchen in den Stein gehauen wurden. Darunter sind einige von ihnen im Stil des tibetischen Lamaismus im Landesinneren Chinas zu finden.

In der Haupthalle des Tempels thront die vergoldete Statue des Buddha Sakyamuni. Sie stellt den größten hölzernen Buddha Chinas dar. Im Jahre 1956 wurde er aus 24 Einzelteilen Kampferholz geschnitzt und ist mit Sockel und Baldachin 19,6 Meter hoch. Auf der Hinterwand der Halle sind 150 Buddha-Figuren in unterschiedlicher Größe zu sehen.

Der Lingyin Tempel wurde während der Kulturrevolution (1966-1976) geschlossen und erst im 1976 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

(©China-entdecken.com, Sabine Quast + Markus Bo)