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Tibet Klima und die beste Reisezeit

Tibet Klima und die beste Reisezeit

Ehe wir etwas zur besten Reisezeit in „Tibet“ sagen, möchten wir kurz auf die klimatischen Bedingungen eingehen, aus denen sich die „beste“ Reisezeit ableiteten läßt.
Es ist klar, daß es bei unterschiedlichen Interessen auch Unterschiede in der Ansicht über die beste Reisezeit gibt. Trotzdem lassen sich allgemeine Grundzüge für die beste Reisezeit finden.

Die markantesten Merkmale des tibetischen Hochlandklimas sind
trockene, kalte, bis sehr kalte Winter, die besonders im Nordwesten der Region relativ lange dauern
kühle Sommer, in die die Regenzeit fällt, mit den Hauptniederschlägen in den Monaten Juli und August
große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, die größer sind als in den meisten anderen Teilen Chinas
häufiger, schneller Wetterwechsel, was zu den sprichwörtlichen „vier Jahreszeiten die man an einem Tag erleben kann“ führt
starke Wetterwechsel auf engem Raum in Abhängigkeit von der Topographie [Berge , Täler, Windschatten]
große regionale Unterschiede, wie ein Blick z.B. auf die Karte der „Jährlichen Durchschnittstemperaturen“ Chinas zeigt,
so ist im Südosten ein eher moderat warmes Klima anzutreffen, das sich in das Tal des Yarlung Zangbo hinein ausdehnt, im Gegensatz zum Nordosten, in dem die sehr kalten Winter bis in den Juni reichen können, was die Ursache für den dort anzutreffenden Dauerfrostboden ist.
niedriger Luftdruck, mit daraus folgendem geringem Sauerstoffanteil, was die Ursache für die sogenannte „Höhenkrankheit“ ist

Luftdruck und Sauerstoffpartialdruck
Bei 0 °C beträgt die Dichte der Luft auf Meeresspiegelhöhe 1292 g pro Kubikmeter und der Luftdruck beträgt 1013,2 Millibar.
In Lhasa, 3650 m über dem Meeresspiegel, beträgt die Dichte der Luft bei 0 °C nur noch 810 g pro Kubikmeter und der Luftdruck nur noch 652 Millibar.
Auf Meeresniveau enthält ein Kubikmeter Luft 250 bis 260 g Sauerstoff;
auf dem Qinghai-Tibet-Hochland enthlt ein Kubikmeter Luft nur 150 bis 170 g Sauerstoff.
Dies sind nur 62 % bis 65,4 % des Sauerstoffgehalts des Tieflandes.

Temperaturen
Die durchschnittliche Jahrestemperatur sowie die Temperatur im wärmsten Monat liegen in Lhasa bzw. Xigaze 10 bzw. 15 °C unter denen von Chongqing, Wuhan oder Shanghai, die auf vergleichbarem Breitengrad liegen.
Der Tagesgang der Temperaturen ist größer als in anderen Landesteilen

Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit ist relativ niedrig. Nur in der Regenzeit steigt sie bereichsweise bis auf 60 bis 70 %

Regen
Regen fällt in Tibet [TAR] vorwiegend in den Monaten Juni Juli August und September. In dieser Zeit fallen etwa 80 - 90 % des Jahresniederschlages.
In der Regel fällt der Regen im Süden und Südosten der Region in den Nachtstunden, so daß es tagsüber trocken ist.
Die Jahresniederschlagsmenge sinkt von ca. 500 mm im Südosten allmählich auf 50 mm im Nordwesten.

Schnee
Charakteristisch für den Winter in Tibet ist die geringe Schneefallmenge. Die stabile Hochdruckwetterlage Im Winter wird manchmal von Zyklonen, die aus dem Mittelmeergebiet kommen, unterbrochen. Die sich dann bildenden Tiefdruckgebiete bringen auch größere Schneefallmengen in den höheren Lagen der Region.

Verhaeltnis Niederschlag zu Verdunstung
Die Verdunstung ist eindeutig groesser als die Niederschläge, was sich deutlich in der kargen Vegetation wiederspiegelt.

Wind
Es ist das ganze Jahr über recht windig.

Sonnenschein und UV Einstrahlung
Die Sonneneinstrahlung in Tibet ist die höchste in China. Lhasa registriert im Durchschnitt mehr als 3000 Stunden pro Jahr. Durch die klare, trockene Luft ist die UV Einstrahlung ebenfalls hoch. Was zwar zur Abtötung vieler Krankheitserreger führt, aber auch zu einer Schädigung der ungeschützten Haut. Deshalb sollte man unbedingt eine Kopfbedeckung tragen und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden.
Auch sollten trotz warmen Wetters lange Ärmel und lange Hosen als Sonnenschutz getragen werden. Gleichzeitig sind Sie dann auch passend für den Besuch von Tempeln und Palästen gekleidet.
Auch die Benutzung einer Sonnenbrille ist empfehlenswert.

Wetterumschwünge
Wetterumschwünge sind häufig, so daß man neben einer Windjacke und warmen Pullover auch einen Regenumhang dabei haben sollte

Die beste Reisezeit in Tibet
Wenn man etwas über die beste Reisezeit in „Tibet“ auszusagen will, sollte man klar sagen was man in diesem Fall unter „Tibet“ versteht. Aus dem in der Einleitung zu „Tibet“Geschriebenen geht hervor, daß die überwiegende Mehrzahl der Reisenden den Süden / Südosten der „Tibetischen Autonomen Region“ [TAR] besucht und Fragen nach Klima und Wetter diesen Raum betreffen.

Als die beste Reisezeit in „Tibet“ [TAR] wird, in Bezug auf das Wetter, von vielen Reisenden die Zeit von Mitte März bis Ende Oktober genannt, da diese Zeit die wärmste Zeit ist.
In Lhasa steigen die Temperaturen am Tag auf über 10 Grad Celsius, im Juni, Juli und August sogar auf über 20 Grad und fallen in der Nacht nicht unter Null Grad

In die Monate Juni, Juli, August und September fällt allerdings auch die Regenzeit in Tibet.
Auch wenn die Niederschlagsmengen relativ niedrig sind, bis maximal 125 mm im Juli / August, bergen sie in vegetationslosen oder vegetationsarmen Gegenden doch ein relativ großes Gefahrenpotential. Der oberflächliche Abfluss wird kaum behindert, so daß sich das Wasser in kürzester Zeit sammeln kann und Bäche zu reißenden Flüssen werden, die oft genug Straßen und Wege zerstören.

In der Regel fällt der Regen in den Nachtstunden, so daß es tagsüber trocken ist.

Für Treckingtouren sind die Monate Mai und September die beste Zeit, weil es da am wenigsten regnet und auch nicht mehr bzw noch nicht zu kalt ist. In der kalten Jahreszeit ist allerdings die Fernsicht auf der Hochfläche am beeindruckendsten.

Die beste Reisezeit für einen Besuch des Mount Everest Base Camp sind die Monate April, Mai und September, Oktober, da sich dann meist eine klare Sicht auf den Gipfel bietet.

Zum Mount Kailash kann man zwar das ganze Jahr über reisen, doch ist es im Winter recht kalt. Im Sommer ist die Gegend dafuer von wechselhaftem Wetter und Niederschlägen betroffen

Was uns wieder zu der alten Weisheit führt: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung“.

Station Lhasa 290 42' N        910  08' E       3658.0 m  ü.d.M.

  JAN FEB MAR APR MAY JUN JUL AUG SEP OCT NOV DEZ JAHR
[1] Durchschnittliche
Höchsttemperatur [0C]
6.8 9.2 12.0 15.7 19.7 22.5 21.7 20.7 19.6 16.4 11.6 7.7 15.3
[2] Durchschnittliche
Höchsttemperatur [0C]
8 10 13 16 20 23 22 22 20 17 13 9 16,1
[1] Durchschnittliche
Tiefsttemperatur [0C]
-10.2

-6.9

-3.2 0.9 5.1 9.2 9.9 9.4 7.6 1.4 -5.0 -9.1 0.8
[2] Durchschnittliche
Tiefsttemperatur [0C]
-8 -5 -1 2 5 10 11 10 9 3 3 -7 2.7
 
[2] Sommertage [max Temp >25 0C]         3 9 5 2          
 
[1] Gesamtniederschlag [mm] 0.2 0.1 2 4 21 73 142 149 7 5 0.8 0.3 454
[2] Gesamtniederschlag mm 1 2 5 12 40 110 160 130 90 8 1 0 559
[1] Verdunstung [mm]                         2206
 
[1] Relative Luftfeuchtigkeit [%] 28 27 30 35 40 53 67 70 65 48 37 35 45
                           
[1] Regentage > 0.1 mm 0.5 0.5 1.8 3.7 7.7 14.4 20.4 21.2 13.8 2.9 0.6 0.2 87.7
[2] Regentage >0.1mm     1 7 12 17 21 23 17 5     103
 
[2]Tage mit Gewitter       2 5 8 10 8 4        
     
[1] Durchschnittliche
Zahl Tage mit Schneefall
0.5

0.5

1.8

2.2

1.3

0.0

0.0

0.0

0.1

0.9

0.7

0.4

8.3
[2] Tage mit Schneefall 1 2 3 2                  
[1] Scheetiefe 4 3 10 3 4 0 0 0 0 0 4 2 10
 
[1] Sonnenscheindauer [h] 8.1 8.1 7.6 8.0 9.4 8.6 7.1 7.0 8.0 9.5 9.0 8.4 8.2
[1] Sonnenscheindauer in  (Prozent der maximal moeglichen Dauer) 78 72 63 62 69 62 51 53 66 83 85 82 68
 
[1] Wind geschwindigkeit 2.2 2.4 2.6 2.6 2.5 2.2 1.7 1.6 1.7 1.8 1.9 1.9 2.1
[1] vorherschende Wind richtung E E   E E W ESE ESE ESE ESE E E E

Es gibt zwei Angaben zu Temperaturen und Niederschlaegen.
- Die ersten [1] beruhen auf DOMRÖS1) und PENG2), “The Climate of China”, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 1988
1) Geographisches Institut, Universitat Mainz, Germany
2) Institute of Geography, Academia Sinica, Beijing, China
In dieser Arbewit wurden Daten aus den Jahren 1951 -1980 verwendet.
- Die zweiten [2] sind Angaben von Meteonews nach NOAA ...
Die hier zugrunde liegenden Daten sind vorwiegend aus den Jahren 2000 -2013.

Ob die Differenzen, bei gleichbleibendem Trend, wirklich Klimaveraenderungen wiederspiegeln oder nur durch unterschiedliche Datenerhebung und Verarbeitung entstanden sind, kann hier leider nicht diskutiert werden.

© china-entdecken.com Gert Wiemeier 2016